Manche Dinge dauern manchmal etwas länger

Dieses „etwas länger“ dauert jetzt bereits 4 Wochen. Verlässliche Aussagen zur regulären Landesgrenzöffnung Iran/Türkei gibt es nicht und so haben wir auf Anraten der Schweizer Botschaft in Teheran (Georg ist ja auch Schweizer) einen Antrag auf Sondergenehmigung zur Einreise in die Türkei über die deutsche Botschaft in Ankara bei den türkischen Behörden gestellt. Schweizer Freunden ist das Weiterreisen vom Iran in die Türkei mit Hilfe ihrer Botschaft recht schnell und unkompliziert gelungen. So weit, so gut. Zu unserem Antrag bei den türkischen Behörden haben sich die Anträge weiterer europäischer Nationen gesellt undd vielleicht ist man damit jetzt überfordert. Es gibt nicht einen Hauch von Rückmeldung. Alle „Iranausreisewilligen“ campieren hier neben uns und nun warten wir auf das Feedback und niemand weiß, wie lange das noch dauert.

Ganz untätig sind wir in dieser Zeit nicht, dafür sorgt schon Aga Hadji mit seiner Familie. Ein gemeinsamer Ausflug zum ehemaligen armenischen Kloster Sankt Thaddäus oder auch „Schwarze Kirche“ genannt, ist eine willkommene Abwechslung.

Judas Thaddäus soll  im Jahre 66 diese erste Kirche der Welt gegründet haben. 1319 zerstörte ein Erdbeben die Anlage fast vollständig und wurde bis 1329 neu aufgebaut. Ein sehr schöner Ort mit toller Athmosphäre.

Das ist auch der Garten von Aga Hadji, hier sind wir zur Gartenparty eingeladen, denn wir sind bereits von der Familie adoptiert …

Zwischenzeitlich läuft auch noch unser Visum ab, das heißt, wir fahren nach Urmia zur Visumverlängerung, 600 km, das ist für iranische Verhältnisse ganz normal. Den Urmia-Salzsee kennen wir vom letzten Jahr.

Hier in den Orten Sangar und Maku hat sich die Anwesenheit der in den Bergen  „internationalen Camperwartegemeinschaft“ herumgesprochen. Wir erleben hier alle sehr viel Sympathie und Solidarität, die Gastfreundschaft ist unbeschreiblich. Es wird für uns gekocht, frisches Brot zum Frühstück gebracht , frisches Obst und so kleine süße Dinge runden die Versorgung ab.

Nun werden auch die Medien auf unsere Situation aufmerksam. Wir bekommen Besuch von Journalisten aus der Gegend hier und auch das ARD hat sich angemeldet. Heute haben sich Komunalpolitiker informiert, wie sie uns helfen können.  Trotzdem gilt immernoch der alte Spruch „Abwarten und Tee trinken“.