7 Wochen auf der Ziegenfarm

Kaum zu glauben, es sind tatsächlich 7 Wochen, die wir hier bei Mr. Abbas und seinen Ziegen sind. Die ersten Wochen unter einer „Käseglocke“ in selbst gewählter Isolation, nach Ostern sind dann endlich die Strassenkontrollen und Reisebeschränkungen im Land aufgehoben worden und für uns heißt das, wir dürfen uns wieder frei bewegen. Turkmenistan hat die Grenzen noch geschlossen , also warten… Mit den Fahrrädern erkunden wir die Umgebung, natürlich den Mundschutz immer dabei und den Sicherheitsabstand halten wir auch ein. Es ist ein gutes Gefühl, die Käseglocke verlassen  und wieder frei zu entscheiden zu können. Die Hunde finden die Sache mit dem Fahrrad toll und so sind wir jeden Morgen am „Baggersee“ und fahren anschließend unsere Tour.

In dem kleinen Ort Heshniz sind wir „hängen“ geblieben und Mr. Abbas zeigt uns liebevoll seine Heimat, die viel mit der Entwicklung des frühen Persiens zu tun hat. Soviel ist leider nicht mehr zu sehen, doch wir ahnen, was hier mal los war. Die Gegenwart holt uns immerwieder ein mit vielen Erklärungen und Geschichten zum täglichen Leben im Iran.

  

In den Bergen um den Ort herum sind mehrere Wasserquellen, lohnenswerte Wanderziele und Mr. Abbas ist voll in seinem Element. Früh am Morgen geht es los, da ist es noch erträglich und nachmittags, bevor über 40 Grad erreicht werden, sind wir wieder da.

Neben so viel Wanderlust gibt es eine Einladung zu Tee, Kaffee und Süßigkeiten…

…und einen Abstecher ins „Green House“, eine große Tomatengärtnerei. Viel Arbeit und Mühe sind notwendig, um die Exportaufträge nach Arabien oder Russland zu erfüllen. Afghanische Arbeiter ernten und sortieren die Tomaten per Hand in die Körbe. Eine Entsalzungsanlage sorgt für Süßwasser und riesengroße Ventilatoren sprühen Wasser über die Pflanzen, die auf  Lehmboden gedeihen.

Das ländliche Lieblingsfahrzeug ist der Pickup Seipa, im Land produziert und kostet 4000 Dollar. Gemütlich lassen wir den Besuch bei den Tomaten ausklingen und backen nochmal Brot im Tandoor, denn Übung macht den Meister und  Tomatensalat mit frischem Butterbrot-ein Genuß.

 

Unser Leben hier ist abwechslungsreich und reich an Erfahrungen über Land und Leute. Im Ort sind wir Ausländer willkommen, werden herzlich begrüßt und die Händler wissen schon, was wir kaufen möchten. So kann es bleiben, möchte man denken, doch da ist noch was…das Fernweh hat uns gepackt. Anfang Mai packen wir unsere 7 Sachen und ziehen weiter. Das große Ziel ist die Grenze Turkmenistan, da warten wir die Grenzöffnung ab.