Freiwillige-unfreiwillige Pause im Iran
Seit fast 2 Wochen sind wir wieder im Iran. Corona hat das Land voll im Griff. So überlegen wir, ob wir unser Versprechen, Alis Familie in Ashkabat nochmals zu besuchen, halten können. Also fragen wir nach und die Antwort ist so herzlich und voller Freude auf unseren Besuch. Der Corona Situation angepasst, halten wir alle Vorsichtsregeln ein und wandern wenigstens gemeinsam in die Berge zu einem kleinen Picknick. Auf dem Weg dahin treffen wir weitere „Soziale Kontaktmeider“
Am nächsten Morgen heißt es Trinkwasser tanken und Abschiednehmen. Gut ausgerüstet mit zusätzlichen Coronaschutzmitteln folgen wir dem Gerücht, dass die Insel Kish im persischen Golf noch nicht geschlossen ist….eben ein Gerücht. Nun ist geplant, über den Süden in den Osten zu fahren und dort dann irgendwie abzuwarten. Überall sind Strassenkontrollen mit Temperaturmessung (außer mittags fahren wir problemlos durch, da sitzen die Kontrolleure in ihren Zelten und machen Mittag…der Virus auch?) und die Zugänge zu kleineren Orten sind von den Einheimischen total blockiert. Georg hat für uns gut vorgesorgt, indem er eine Debitkarte besorgt hat und so können wir bargeldlos, selbst beim Gemüsehändler und Bäcker bezahlen.
Die Richtung ist Bandar Abbas, weit vor der Hafenstadt wollen wir übernachten, wirklich nur eine Nacht bleiben und am nächsten Tag weiterfahren. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Vor dem Dorf Heshniz suchen wir uns eine schöne Wiese aus, fangen an, den Abend zu genießen und dann passiert es. Im Dorf hat sich rumgesprochen, dass da Touristen stehen, also nichts wie hin und Kontakt knüpfen. Von der Idee her nicht schlecht, nur das sich die Kommunikation auf „no englisch“ begrenzt, ist nicht so prickelnd. Richtig schwierig wird es, als uns Jugendliche mit ihren fehlenden Englischkenntnissen den Abend unterhalten wollen. Eine eindeutige Ansage unsererseits beendet den Spuck. Und da kommt plötzlich der Farmer Abbas mit seiner Familie auf dem Moped. Er lädt uns auf seine Farm ein und diese Einladung nehmen wir gerne an, nachdem sich der Bürgermeister des Ortes am nächsten Morgen bei uns für die abendlichen Vorkommnisse entschuldigt hat.
Unsere neuen Nachbarn sind 400 Ziegen mit 2 afghanischen Ziegenhirten. Wir leben hier auf einer geschützten Farm, haben Strom, Wasser und eine einmalige Natur um uns herum. Mister Abbas ist ein weltoffener Iraner mit einem Sack voller internationaler Erfahrungen und einem großen Herzen. Wir haben ein kleines Paradies für uns und die Hunde gefunden….und das in Zeiten von Corona.
Hallo Susanne, hallo Georg,
ich habe Eure nächste E-Mail vom 29.3.erhalten; leider habe ich Probleme, an den Inhalt heranzukommen.
Meine neue E-Mail-Adresse habe ich Euch mitgeteilt. Ist aber schwierig zu händeln.
Wie auch immer haben wir in Deutschland mit den Corona-Virus unsere Probleme. Nur 2 Personen dürfen auf
der Straße zusammen spazieren oder aber in Familie. Kindergarten und Schulen sind geschlossen, keine Sport-
Veranstaltungen usw. Das gilt auch zu Ostern. Das ist eine schwierige Zeit. Aber wir halten durch! Wir
drücken Euch die Daumen für die Weiterreise.
Tschüs sagen Rosi und Dieter.
Habe eben meinen Kommentar abgeschickt.
Hallo Susanne, hallo Georg,
Wir verfolgen weiter Eure Berichte und haben eine riesige Hochachtung, dass Ihr weiterhin versucht, die Reise durch den Iran fortzusetzen. Ich habe eine neue E-Mail-Adresse, die ich Euch hiermit mitteile.
Alles Gute und viele Grüße aus der Heimat.
Rosi und Dieter.
Liebe Roswitha und Dieter,
ja, wir warten jetzt hier ab, wie es weitergeht, denn das nächste Ziel soll Turkmenistan sein. Wir hoffen, dass Mitte Mai sich die Grenzen wieder öffnen und wir uns den östlichen Iran noch anschauen können. Wir wünschen Euch viel Kraft und Geduld in dieser anstrengenden Zeit und freuen uns, dass Ihr mit uns reist….und Ihr auch bald wieder die Wanderschuhe zuschnüren könnt.
Viele Grüße von Susanne und Georg
Wie ist die Situation ? Unsere letzten Kommentare sind wohl nicht angekommen.
Liebe Grüße
Bruno
Hallo lieber Bruno, die Kommentare vom 26. und 27.03. sind angekommen.
Hattest Du noch welche geschickt?
Manchmal sind wir nicht so schnell, auch weil das Internet nicht immer so stabil ist.
Liebe Grüße
Georg
Vorsicht, bei euch hat sich ein holgergude@gmx.de eingeloggt.
Lieber Bruno, Holger Gude betreut unsere Webseite.
Wie meinst Du das, dass er sich eingeloggt hat?
Hallo ihr beiden +,
haben eure Berichte gelesen, können aufgrund der gegenwärtigen Situation leider erst heute berichten. Zur Ausgangssituation : Nehmt diesen scheiß Virus verdammt ernst, auch da, wo ihr momentan seid. Aus unserer Sicht könnt ihr euch nur sehr schwer schützen. Neffe Marcel sitzt jetzt für 2 Monate !!!! mit seinem Flugzeug in Kuwait fest. Unsere Kinder haben das gleiche Problem an ihren Wohnorten. Unsere Österreicher sitzen ebenfalls fest. Niemand übersieht die Lage, auch in eurem Bereich nicht. Passt bloß auf euch auf !!!!!!!!!!!!!
Wir haben uns Quarantäne verordnet, unseren Urlaub Gott sei Dank noch zu Ende bringen können, obwohl es eng wurde. Einige unserer Freunde (Ärzte) sind momentan nicht gerade sehr optimistisch, auch nicht für eure Region (eigentlich dort gar nicht).
Von daher : Seid vorsichtig, möglichst keine Kontakte. Sollte es Probleme geben, holen wir euch raus (altes Prinzip).
Ganz liebe Grüße
Bruno
Lieber Bruno, wir sind zur Zeit in der Selbstisolationauf Abbas Farm im Südiran und fühlen uns hier sicher und wohl.
Unsere Nachbarn sind 400 Ziegen und zwei afganische Schäfer. Das Grundstück ist 80000 qm groß und dahinter liegt kilometerweit Niemandsland. Die Zufahrten sind abgesperrt.
Es gibt genügend Lebensmittel, Wasser, Strom und vor allem einen Tandoor.
Eine absolut ruhige Gegend, die sich ideal für lange Spaziergänge entlang des Flussbettes und der Berge eignet. Eine prächtige Flora und Fauna, auch mit Fossilien. Die Bergkräuter verströmen einen wunderbaren Duft. Hier werden wir wohl erstmal bleiben, bis sich die Lage um die Corona Pandemie etwas beruhigt hat.
Abbas ist ein weltoffener, erfahrener Mensch mit einem sehr großen Herzen, er hat die iranische und amerikanische Staatsbürgerschaft und kennt fast jede Pflanze und jeden Stein hier, er weiss viel zu erzählen über Land und Leute und erkundigt sich täglich nach unserem Wohlergehen. Zum iranischen Neujahrsfest brachte er uns köstliche persische Speisen, die seine Frau extra für uns zubereitet hat.
Er freut sich darüber, Gäste hier zu haben, mit denen er Englisch sprechen kann.
Es gibt also vorerst keinen Grund, diesen sicheren Ort zu verlassen!
Herzlichst
Georg
Deine Bild-Geschichte ist so beruhigend für uns und ich denke euch geht es ebenso ‼️
Bleibt nun erst mal einfach unter eurer ländlichen Käseglocke, in der Hoffnung, dass sich dort kein SARS-CoV-2 eingeschlichen hat 🙏
Lieber Walter, wir fühlen uns hier sicher und wohl in unserer selbstgewählten Isolation und es gibt vorerst keinen Grund, diesen sicheren Ort zu verlassen!